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Ich bin da etwas auf der Spur. Und ich hatte schon einen Verdacht. Christia obcordata oder Butterflywingplant – diese Pflanze ist wirklich wunderschön, fragil und selten. Sie kommt aus den Tropen oder Subtropen Asiens oder aus Australien. Sonst findet man aber auch bei Wikipedia erstaunlich wenig über sie. Nach all den panaschierten („variegated“) Monsteras, Alocasias und Calatheas, könnte diese Pflanze zum neuen, heißen Trend werden.
Da gibt es nur ein Problem: man kann sie als ausgewachsene Pflanze nicht kaufen. Wenn ich spekulieren müsste: sie übersteht wahrscheinlich den Transport nur sehr schlecht. Nur über Samen kann man sie selbst ziehen.
Update 22. Juli 2023: Es gibt mitlerweile die Möglichkeit, die Pflanzen ausgewachsen zu erwerben: Wenn ihr direkt eine schöne Christia obcordata kaufen wollt, dann schaut mal auf Dschungelraum vorbei. Arnold Feldhues und Team ziehen erfolgreich seltene Pflanzen groß und bietet sie in seinem Shop an. Erzählt mir gerne von euren Erfahrungen.
Samen kaufen
Nachdem ich mir das aussäen der Christia obcordata zutraue (so halb wenigstens), fragte ich mich woher ich die Samen beziehen sollte. Die Antwort war Übersee. Deshalb habe ich zwei Anbieter ausprobiert und deren Samen ausgesät. Über das große Online-Aktionshaus habe ich dann einmal für ca. 3,50 € 100 Samen (wer sagt da schon nein) und einmal für ca. 20 € fünf Samen bestellt.
„Mutig und vielleicht DAS Schnäppchen!“ lachte ich mir ins Fäustchen: „Mal sehen was dabei rauskommt.“ Mir war schon sehr bewußt, dass es einige Betrüger online gibt, die auch zum Beispiel panaschierte Monsteras als Samen anbieten. Leider erhält man dann alles mögliche Abwegige – von geraspelten Kastanien bis hin zu Tee. Und, ja klar, keine Monstera-Samen (die man sowieso nicht groß bekommen würde).
Das ganze Abenteuer als Video könnt ihr Euch gleich hier ansehen (seid gnädig und lenkt Euer Augenmerk auf meinen guten Willen und nicht auf meine Video-Dreh-Künste).
Post mit Samen aus der Ferne
Es fing schon sehr verschieden an. Der Anbieter aus den USA schrieb mich total nett an, wir tauschten E-Mails aus, er gab mir Tipps und wir folgen uns auf Instagram. Wie das freundliche online-Leben eben so läuft. Der andere Anbieter aus (ich weiß es nicht mehr) schwieg. Grundsätzlich auch in Ordnung.
Vom USA-Anbieter kam spannende Post, mit einer tollen Briefmarke und vielen Anzuchttipps dazu – alles sehr schnell. Es waren fünf Samen. Der andere Brief kam zwei Wochen später: professionell eingeschweißte Samen mit beeindruckendem Aufdruck und einem eher günstigen Pikierstäbchen (ist es das?) als extra. Auch sehr nett.
Es war recht schnell klar beim Öffnen der Packungen, dass es nicht die gleiche Pflanze sein kann, die daraus entstehen soll. Fünf recht kleine, harte Samen, ähnlich wie Couscous, versus eine wirklich große Menge, eher fluffige und aneinander hängende Samen, die mich an Löwenzahn erinnerten.
Ehrlich gesagt, ich war restlos begeistert! Ich hatte hier nicht nur die Möglichkeit eine Christia obcordata aufzuziehen, sondern auch noch etwas anderes Exotisches aus der Ferne gleichzeitig mitwachsen zu lassen.
Jedenfalls habe ich beide Samen ausgesät und wartete sehr gespannt, was passieren würde. Eine Anleitung zur Aufzucht inklusive Quellen stelle ich nach und nach auf meinem Kanal zur Verfügung: botanypunk.
Habt Ihr schon Erfahrungen mit falschen Samen oder Pflanzen im Internet gemacht? Hat es Euch sehr viel Geld gekostet? Habt Ihr schon mal eine seltene Pflanze aus Samen gezüchtet?
Wenn ihr regelmäßig neue Bilder vom Schattengarten und Dschungel drinnen sehen wollt und Updates zur Christia obcordata: folgt mir auf Instagram @botanypunk. Mehr Videos gibt es auf YouTube unter botanypunk.
Die ganze Geschichte
Christia Obcordata – Teil 2: man sieht schon Keime (und auch nicht)
Christia Obcordata – Teil 3: das heikle Umtopfen
Christia Obcordata – Teil 4: die Pflanzen nach einem halben Jahr
Produktliste
Eine Liste mit Empfehlungen folgt noch.