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Alocasia portodora – Porträt und Erfahrungen

Alocasia portadora Pfeilblatt

Letzte Woche habe ich meine Alocasia portodora umgetopft und muss gestehen: ich habe Schiss Angst. Nicht jedes Umtopfen führt zu einer glücklicheren Pflanze und das ist der erste Topfwechsel, seit ich sie gekauft habe. Die eine oder andere Pflanze (ja, ihr Korbmaranthen, ihr seid gemeint) hat sich ewig nicht davon erholt, aus ihrem geliebten Umfeld verpflanzt worden zu sein. Drückt mir die Daumen. Aber nun zu meinen Alocasia portodora Erfahrungen.

Auf meinem Vorgänger-Blog erreichten mich die meisten Fragen und Kommentare zu den Artikeln über meine Alocasia portodora, vor allem zu den geknickten Blättern. Alle diese Fragen und noch viel mehr, beantworte ich im folgenden sehr detailliert. Wenn ihr etwas Inspiration und größere Sicherheit im Umgang mit dieser majestätischen Pflanze dabei mitnehmt, dann freue ich mich sehr. Habt ihr trotzdem noch Fragen, dann hinterlasst mir diese in den Kommentaren. Sehr gerne erweitere ich die Liste. Vielleicht könnt ihr mir aber auch bei meinen Fragen helfen?

Die Haltebedingungen der Alocasia portodora

Nach Kategorien geordnet findet Ihr detaillierte Informationen zu den derzeitigen Haltebedingungen der Alocasia bei mir daheim.

Um was geht es?Wie sieht es bei mir aus im April 2021?
BezeichnungEs handelt sich sehr wahrscheinlich um eine Alocasia portodora. Weitere Bezeichnungen dieser Pflanzengruppe sind Elefantenohr, Pfeilblatt, Tropenwurz.
Vorkommen in der NaturSie kommt – laut Suchmaschineneinträgen – in den tropischen Regenwälder Südostasiens vor. Aber so richtig vertrauenswürdig schienen mir die Quellen da nicht zu sein. Die Portadora kann auch eine Züchtung sein.
Fun FactDie Wurzelknollen sind korrekt zubereitet ein Kohlehydratlieferant. Bitte vor der Zubereitung einen Fachmann zu rate ziehen, denn sowohl die Wurzelknollen, als auch Blätter sind leicht giftig.
Trendfaktor und PreisTrendet gerade nicht so und ist bezahlbar (eine Pflanze von 70 cm gibt es für 40 €).
DekofaktorRaumgreifend, beeindruckend
GrößeSie ist – mit ihrem Topf – 110 cm hoch und ab dem oberen Topfrand misst sie 80 cm. Die Blätter sind an der weitesten Stelle 120 cm ausgebreitet.
LichtSie steht das ganze Jahr etwa einen Meter (plus, minus 30 cm) von einem dreifach verglasten Südfenster ohne Vorhang entfernt. Aber – das ist sehr wichtig – das Südfenster wiederum wird von einer riesigen Tanne und einer Hainbuche die etwa sieben Meter entfernt stehen, verschattet. Sie gedeiht an diesem Standort sehr, sehr gut.
Sie ist empfindlich, was zu viel Licht angeht, und die Blätter verbrennen leicht. Die Erfahrung habe ich zweimal gemacht. Das erste mal habe ich sie mit einer Pflanzenlampe gequält und das zweite mal habe ich sie im Sommer auf die Terrasse gestellt – leider nicht an einen schattigen Standort. Danach gab es große Brandflecken (erst gelb, dann braun) auf den Blättern.
BlätterJunge Blätter sind bei meiner Portodora 35 cm lang und 20 cm breit, ausgewachsene Blätter sind bis zu 50 cm lang und 30 cm breit. Sie entfalten sich aus dem Stamm und den Blattstielen der Vorgänger-Blätter und sind zu Beginn zusammengerollt und noch hellgrün. Je älter sie werden, desto dunkler und robuster werden sie und schließlich am Ende ihres Blattlebens werden sie schlaff und beginnen mit dem Blattstiel nach unten zu sinken (sieht dramatisch aus). Irgendwann knicken sie ab. Die Lebensspanne eines einzelnen Blatts kann von einem Monat bis zu drei Monaten dauern. Ich kann mir vorstellen, dass das Abknicken in der Natur anders abläuft. Wer dazu genaueres weiß, bitte teile Deine Erfahrung. Das würde mich wirklich sehr interessieren.
BlattpflegeDurch die Größe der Blätter (und wie generell alles drinnen) stauben sie schnell ein. Ich gehe ab und zu (einmal im Monat, ich weiß, ich sollte das öfters machen) entweder mit einem Papierküchentuch oder einem Microfasertuch und lauwarmen Wasser drüber und wische sie liebevoll von beiden Seiten ab. Danach glänzen sie wieder und es hält die Spinnmilben in Schach. Die leben immer auf der Portodora, aber machen nur Ärger, wenn sie überhand nehmen.
Wenn die Blätter abknicken, kann man sie abschneiden. Da gibt es verschiedene Varianten: entweder, man lässt das Blatt noch dran, bis es gelb wird. Dann hat die Pflanze noch die Chance Nährstoffe aus dem Blatt mitzunehmen. Aber es schadet auch nicht wirklich, wenn man es direkt nach dem Knicken abschneidet. Ich lasse dann meist noch zwei Handbreit vom Blattstiel dran und schneide ihn, wenn er ganz ausgetrocknet ist, nochmal näher am Stamm zurück.
Auch die Befürchtung, es kämen keine neuen Blätter mehr, wenn man mal alle zurückschneidet (als extreme Schädlingsbekämpfungsmaßnahme) kann ich Euch nehmen: sie treibt wieder aus.
StammDirekt über der Erde gibt es einen Stamm, der außen mit den ausgetrockneten Resten der Blattstiele ummantelt ist. Ab und zu blitzt etwas hellgrünes, frisches durch die Ummantelung. Seit dem Kauf vor drei Jahren, ist der Stamm an dieser Stelle bis zu 12 cm länger geworden.
Darüber teilt sich der Stamm in die Blattstängel, die grün mit braunroten Sprenkeln gemustert sind.
Luftfeuchtigkeit und LuftbefeuchterDie Luftfeuchtigkeit variiert in unseren Breiten sehr stark mit den Jahreszeiten. Jetzt im April (und draussen schneit es) ist sie (siehe Bild) bei 31 Prozent. Das ist wirklich nicht viel. Trotzdem kommt die Portodora ganz gut damit zurecht und ich verwende keinen Luftbefeuchter. Im Sommer und sobald es wärmer wird, steigt die Luftfeuchtigkeit aber und da ist sie dann auch meist glücklicher.
TemperaturDie Temperatur ist in diesem Zimmer immer recht konstant bei 23 Grad Celsius.
WindNormalerweise geht nur ein leichter Luftzug durch das Zimmer durch die automatische Wohnraumlüftung. Im Hochsommer stelle ich aber auch einen Ventilator an. Beides scheint sich weder positiv noch negativ auf die Portodora auszuwirken.
TopfSie steht in einem Platsiktopf mit 38 cm Durchmesser und 30 cm Höhe. Der Topf ist unten mit Abflusslöchern versehen und sie steht in einer Schale, in der das überflüssige Wasser aufgefangen wird. Der „Übertopf“ ist ein aufbereiteter Teesack, den ich in einem Online-Shop gekauft habe. Ich habe einige davon und finde die sowohl optisch super, als auch gewissenberuhigend, da nachhaltig und fair hergestellt.
SubstratFast drei Jahre lang hat das Substrat einwandfrei ausgereicht, in dem ich sie gekauft habe. Das war sehr locker und fluffig, mit großen Anteilen – ja, an was eigentlich? Das sah nach viel trockenen Pflanzenanteilen aus. Ich bin gerade auf der Suche, was das alles gewesen sein kann, denn sie hat sich sichtlich wohl darin gefühlt. Ich habe das jetzt beim Umtopfen mit Wurmhumus aufgefüllt und versucht, soviel wie möglich vom alten Substrat zu erhalten, da ich noch keinen Ersatz gefunden habe.
WurzelnBeim Umtopfen konnte man gut sehen, dass sich feine Wurzeln überall gebildet haben. die großen (verzehrbaren) Knollen in der Mitte habe ich nicht freigelegt. Ich wollte sie nicht zu sehr stressen.
GießenSelten. Ich gieße immer erst, wenn die oberste Schicht (und manchmal auch schon drunter) alles trocken ist oder alternativ, wenn ich sehe, die Blätter hängen zu sehr durch. Da im Moment, nach dem Umtopfen alle Blätter hängen, muss ich den Finger in die Erde stecken (oder das Moisture Meter).
DüngerIm Winter (November bis März) habe ich nicht gedüngt. Ich fange schon recht früh mit düngen an, andere warten länger, aber meine Pflanzen sahen schon Anfang März sehr bedürftig aus. Zumindest die Portodora hat es mir mit einem zackigen Aufwachen aus dem Winterschlaf mit vielen Blättern gedankt, dass ich so früh angefangen habe. Ich habe den günstigsten Allerweltsdünger (flüssig) aus dem Baumarkt verwendet und dünge zu Beginn der Saison etwa aller drei Wochen nach Anleitung auf der Flasche. Jetzt nach dem Umtopfen im Wurmhumus lasse ich das Düngen erst mal mindestens bis in den späten Sommer sein. Da sollten jetzt genug Nährstoffe verfügbar sein.
WinterruheJa, sie geht in Winterruhe. Da stehen dann drei Blätter an ihren Stengeln und sonst passiert nicht viel. Besonders im Winter ist es wichtig, die Blätter abzuwischen, sonst ist Spinnmilben-Party angesagt. Ansonsten ist wenig gießen und kein Düngen das einzige, was man zu tun hat.
SchädlingeWie schon beschrieben: Spinnmilben fühlen sich sehr wohl auf der Portodora. Ich werde wohl die Tage nochmal genauer drauf eingehen, aber ich habe drei Eskalationsstufen für die Spinnmilben auf der Alocasia:
1. Stufe: abwischen, abwischen, abwischen. Vorsicht: wenn es zu schlimm ist, nehme ich für jedes Blatt ein neues Papierküchentuch, sonst verbreite ich sie noch auf der Pflanze.
2. Stufe: ich stülpe sehr große, durchsichtige Einfrier-Plastiktüten über die Blätter und mache sie am Stängel zu. Die lasse ich dann zwei Wochen dran. Da muss man aufpassen, dass kein Schimmel entsteht. Aber die Spinnmilben mögen die Feuchtigkeit, die darunter entsteht, gar nicht und gehen langsam ein. Ich verwende die Tüten immer wieder – aber eben nur für Spinnmilben-Befall.
3. Stufe: Blatt abschneiden. Besonders, wenn es ein sowieso schon älteres Blatt ist, dass zu hängen anfängt, sehr stark befallen und geschädigt ist, schneide ich es ab und entsorge es im Hausmüll, nicht im Biomüll. Ich will ja nicht langfristig noch andere Pflanzenbesitzer mit Spinnmilben beglücken.
Im Moment bin ich ein ganz klein wenig angespannt. Neben der Portadora stand der Ficus auriculata himalayensis, bei dem ich mich lange gefragt habe, wieso der nicht gedeiht. Jetzt weiß ich es: er hat Thripse (Update 7.5.21: rote Spinnmilbe). Noch habe ich nichts auf der Portodora entdeckt. Sicherheitshalber habe ich aber auch gleich alle Blätter abgewischt und noch einmal vorsichtig mit Neem-Öl behandelt (Sonnenbrandgefahr!). Ich beobachte weiter.
Einzelgänger oder RudeltierMir scheint, sie kommt ganz gut allein zurecht.
Blog-ReferenzAlocasia – wie geht es der großen Grazie?
Alocasia-Liebe oder Gelassenheit im Umgang mit Elefantenohren
Hilfe für Elefantenohren (Alocasia)
Das geknickte Elefantenohr
Spinnmilben!Alaaaarm! Alaaarm!
QuellenKeine. Ich bitte Euch, Euch zu melden, falls Ihr denkt, ich habe Euch vergessen zu zitieren. Das passiert nicht mit Absicht. Im Gegenteil: mir liegt Transparenz und Zusammenarbeit sehr am Herzen.
Übersicht Alocasia portadora

Schwitzen Eure Pflanzen auch? Hatten Eure Pflanzen schon mal Sonnenbrand? Habt Ihr eine Trendpflanze? Ich hoffe, bald von der Christia obcordata-Aussaat neues berichten zu können.

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