Im ersten Jahr unseres Einzugs 2017 (es war ein wunderbarer Mai) taten wir nicht viel. Wir ließen das Gras üppigst gedeihen und richteten das Haus ein.
Mir fiel nach dem ersten Mähen der meterhohen Matte auf, dass so ein Rasen im Schatten unter einer Fichte sehr viel, sogar unendlich viel Zuspruch brauchte.
Andere Gewächse hatten da viel mehr Spaß: Moos, noch mehr Moos und der allgegenwärtige Löwenzahn. Der Löwenzahn schien hier wirklich überall Spaß zu haben. In solchen großen Gruppen würde ich auch in Festivalatmosphäre geraten. Diagnose: Schattengarten. Es dämmerte allerdings eher sehr langsam bei uns, was denn die Probleme sein könnten.
Der Rasen sollte gedeihen
Als ordentlicher Eigenheimbesitzer fing ich natürlich an den Stolz der Stadtrandidylle zu pampern und mich autodidaktisch in die korrekte Rasenpflege einzulesen bzw. zu youtuben. Das schöne Wort „vertikutieren“ wurde mir geläufig und ich besorgte mir Werkzeug. Zum Glück nicht viel und handbetrieben.
Mit nachsäen, düngen und ja, genau, vertikutieren, bekam ich einen ordentlichen Rasen zusammen – allerdings nur auf einem Zehntel der Rasenfläche. Der Rest war weiterhin moosig und ich, naja, fand den Garten fad. Ergo: wir hatten nicht nur Herausforderungen in unserem Handtuch-Schattengarten, sondern er war auch noch gähnend langweilig.
Neue Ideen für den Problemgarten
Immerhin, wir hielten die Rasenpflege für zwei Sommer-Saisons durch. Immer schön vertikutieren, rechen, düngen, säen. Der Meister des Rasens unter Fichten und Hainbuchen war geboren, bevor mir der Kragen platzte. Das ergab doch alles keinen Sinn.
Ehrlich, Rasen unter Bäumen? Ein Rasen gehört auf eine freie Fläche und muss betrampelt und abgegrast werden. Ich würde hier nicht ewig mit dem Rasenmäher und Vertikutierer das Schaf simulieren. Und die Kinder spielten da sowieso nie, da zu kalt und zu nass unter den Bäumen. Da liess es sich direkt auf der warmen Terrasse viel angenehmer am Boden verweilen.
Etwas neues, eine andere Vision musste her. Etwas naturnäheres, schöneres, wilderes. Wir (also ich) träumten von einer summenden Wildblumen-Wiese und natürlichen, permakulturellen Ansätzen. Und der Zaun direkt gegenüber dem Wohnzimmer war auch nicht gerade Augenweide.
Was vorher geschah: Unser Garten hat kein Problem oder die ersten Erfahrungen im Problemgarten