Das ist mir bei der Überschrift mal wieder was aus dem Alliterationskörbchen gepurzelt.
Ich habe ja meine Begeisterung für diese wirklich schöne Pflanze letztes Jahr bereits kundgetan. Die Freude an ihr besteht im Frühjahr weiterhin, denn die wilde Karde ist auch jetzt vielfältig verwendbar.
Wie es sich gehört, habe ich die Stauden im Winter so stehen gelassen, wie sie waren. So haben kleine und größere Tierchen Heimat und Nahrung.
Schließlich, Anfang März, war es Zeit, alle Stauden zu schneiden und allem Neuem Platz zu machen.
Aus den Stängeln der Wilden Karde ließen sich kleine Bienenunterkünfte basteln. Immer knapp neben den Knoten (dass sind die Verschlüsse an den Stängeln) schneiden. Die Bienchen mögen es nur, wenn Sie von hinten einen Deckel in den Röhren haben. Dann kleine Bündel binden. Ich habe das ungefähr nach Größe gemacht (sehr groß und sehr zierlich).
Man legt die Bündel am besten in eine Dose, einen großen Plastikbehälter oder einen anderen Regenschutz und hängt das Ganze nochmal etwas geschützt und nicht in die volle Sonne auf. Eine Wand mit einem Dach ist am besten.
Ich bin sehr gespannt, ob die neuen Mini-Bruthilfen auch angenommen werden. Bei mir liegen sie im Bienenhaus dort, wo die Bienen partout nicht nisten wollen: am Bienenziegelstein. Der scheint so massiv unattraktiv zu sein, dass sie sich drüber mittlerweile drängeln, und trotzdem drunter totale Ignoranz herrscht. Als ob Wiedenborstel neben München liegen würde. Ich nenne es also jetzt Infrastrukturmaßnahme.
Die getrockneten Blüten lassen sich ebenso schön verwenden. Im Herbst rasseln die Blütenstände und schmutzen ordentlich vor sich hin, weil sie noch voll Samen sind. Einmal ordentlich durch Winter- und Herbstwinde durchgerüttelt, kann man sie ohne Bedenken als stilvolle und minimalistische Dekoration drinnen verwenden.
Wer etwas lästern möchte, denkt hier sofort an 60er-Jahre-Staubfänger (ich auch). Aber für ein paar Wochen machen diese Blütenstände richtig Spaß. Sobald der Staub kommt, werden sie biologisch entsorgt.
Die Wilde Karde ist tatsächlich meine Lieblingspflanze des letzten Gartenjahres.